Auf die Plätze, fertig, los. So jedenfalls fühlte sich die Stimmung und die Aufstellung an, als sich vor dem Wilhelm-Löhe-Haus, eine Pflegeeinrichtung der Diakonie Allgäu in Kempten, eine größere Bewohnergruppe zum Besuch der Allgäuer Festwoche versammelte.
Dieser Besuch hat Tradition, und nach der langen Corona Auszeit war die Vorfreude nun besonders groß. Zunächst aber mussten sich die begleitenden Angehörigen, Betreuungskräfte und Ehrenamtlichen und die Einrichtungsleitung, Thomas Zapf, erstmal organisieren und finden. So eine muntere mit Rollstühlen ausgestatte Truppe zu orchestrieren, ist durchaus ein Kunststück und auch Schweiß treibende Herausforderung. So wurde also bei Abfahrt noch viel gestikuliert, eingewiesen und ausgeführt, welches Tandem mit welchem Rollstuhl und mit welcher*m Steuerfrau*mann unterwegs sein wird. Und dann ging es nach dem Gruppenbild auch gleich los.
Etappensieg am Freudenberg
Die erste Etappe war gleich die schwerste – der Freudenberg hoch zur Fischerstraße musste bewältigt werden. Es wurde merklich geschwitzt, aber dank anderer Festwochen Besucher auf der Straße erhielt der Tross tatkräftige Anschiebhilfe. Oben am Scheitelpunkt angekommen, bot die bekannte dortige Drogerie der Rollstuhl-Karawane einen Schattenplatz für eine kurze Verschnaufpause, und den Nasen wehte das typische Gemisch aus Klimatisierung und Duft entgegen.
Hürdenlauf bis zur Kasse Süd
Aber die Hürden waren noch nicht alle genommen: Es folgten rote Ampeln, ungeduldige LKW-Fahrer, eilige Festbesucher und unentschiedene Alltagsflaneure, die auch noch geschickt umkurvt werden mussten. Dann aber war man endlich an der Kasse Süd angekommen. Dort ging es dann ganz schnell: Aushändigen der Billets an die Tandems, und schon waren die Wilhelm-Löhe-Haus Besucher mit ihren Begleitern hinter dem Eingang entschwunden. Das gebuchte Essen im Stiftzelt zog magisch an den Rollstühlen. Wie es drinnen dann weiterging, kann an dieser Stelle noch nicht berichtet werden. Aber nachdem es durch die Bank „alte Hasen“ waren, die die Festwoche bestens kennen, darf vermutet werden, dass mit heiterer verschmitzter Gelassenheit und mit sehr viel Neugierde übers Gelände und durch die Zelte gestreift wurde. Eine Bewohnerin meinte jedenfalls, dass das Milchzelt ein absolutes Muss sei!